Das hätte ich mir nie erträumt

Interview von Rabea Grand (Echo von Grindelwald)

Ohne Erwartungen will der Hilterfinger Slopestyle-Spezialist Moritz Thönen in diesem Jahr jeweils am Start eines Contests stehen (diese Zeitung berichtete). Und genau das hat sich an den Laax Open für den 22-Jährigen ausgezahlt – nämlich mit 80,55 Punkten und dem dritten Rang. Einige Stunden nach dem Erfolg hat das Mitglied des SC Grindelwald dieser Zeitung verraten, wie sich die Premiere angefühlt hat.

Der erste Weltcup-Podestplatz und das gleich «zu Hause». Was bedeutet Ihnen dieser Erfolg?

Moritz Thönen: Sehr viel. Es ist mega cool, dass es genau hier in Laax passiert ist. Ich hätte es mir in meinen schönsten Träumen nie erträumt, mein erstes Podest hier zu feiern. Vor allem, weil ich das anfangs Woche nie erwartet hätte.

Weswegen?

Ich hatte etwas Mühe mit dem Kurs und qualifizierte mich nur knapp fürs Halbfinale. Ausserdem hatte ich nicht das Gefühl, dass ich gut gefahren bin. Nicht einfach waren die Sprünge im Laaxer Slopestyle Park. Denn sie wurden gross gebaut, und so stimmte bei Thönen die Geschwindigkeit nicht immer. Nicht einfach waren die Sprünge im Laaxer Slopestyle Park. Denn sie wurden gross gebaut, und so stimmte bei Thönen die Geschwindigkeit nicht immer.

Wieso hat es dann schlussendlich doch funktioniert?

Ich war in einer mega guten Stimmung und im Flow, versuchte, Spass zu haben und ohne Erwartungen zu fahren. Irgendwie bin ich dann im Verlauf des Tages immer mehr reingekommen. Es gab aber schon Situationen, in denen ich unter Druck stand.

So wie im Finale nach dem Sturz im ersten Run?

Ja. Denn ich habe gewusst, dass es weit reicht, wenn ich einen guten Run zeige. Ich versuchte aber, das auszublenden, und möglichst nur an das eigene Riding zu denken – nicht an das alles, was passieren kann. So konzentrierte ich mich einfach aufs Snowboarden.

Mit 83,95 Punkten qualifizierten Sie sich für das Finale und hatten damit die zweithöchste Bewertung. Wir war das?

Nach dem ersten Halbfinallauf habe ich gewusst, dass ich einen draufsetzen muss. Ich versuchte, meine Energie zu bündeln, und das hat geklappt. Als ich unten angekommen bin, war ich so happy, weil ich nicht erwartet habe, dass es so gut funktioniert. Ich war bereits nach dem Halbfinale glücklich, deshalb war es schwierig, im Finale wieder alles auf Null zu stellen. Ich war so glücklich, dann muss man schauen, dass man sich weiterhin auf das Wesentliche konzentriert.»

Das hat schlussendlich auch geklappt. Wie haben Sie Ihr erstes Podest und das noch in der Schweiz gefeiert?

Mit meinen Eltern. Sie kamen extra fürs Halbfinale und sind dann geblieben. Ich bin sehr froh, dass sie da waren. Das war cool – für mich auch. Den Abend liess ich dann in Laax ausklingen.